"Diese sinnliche, flüchtige Qualität des Augenblicks an seltsam überwältigenden Orten ist die Essenz Indonesiens und damit vielleicht der wichtigste Grund den Inselstaat zu besuchen."
Hallo ihr Lieben,
nach gut einem Monat hier in Indonesien fühle ich mich nun einigermaßen gewappnet meinen ersten richtigen Blogeintrag zu verfassen. Auch wenn bereits so unglaublich viel passiert ist und ich teilweise das Gefühl habe schon wesentlich länger hier zu sein, werde ich versuchen von vorne zu beginnen.
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Moschee im Zentrum Pekalongans |
*Die Reise*
Natürlich beginnt jedes große Abenteuer mit der Anreise, das Ziel vor einem, immer fest im Blick.
Wenn man es genauer nimmt beginnt alles bereits mit den unzähligen Vorbereitungen aber all das hier zu erwähnen währe wohl ziemlich sicher zu viel des Guten. Am Sonntag den 05. September 2016 ging es also gegen 06:00 für mich in Dresden los. Von den Freunden hatte ich mich bereits verabschiedet. Erstaunlicherwe ise ohne große Tränen was wohl daran gelegen hat, dass ich selbst noch am Abend vor meinem Flug fest davon überzeugt war ich würde mir das hier alles nur einbilden. Ganz anders sah es dann Sonntag morgen in Dresden am Flughafen aus. Als ich mich nun auch schweren Herzens von meiner Familie verabschiedet hatte und die ersten Schritte alleine durch die Sicherheitskont rolle gegen war dachte ich mir nur "Scheiße Clara. Okay atme. Jetzt geht es los!".
Wenn man es genauer nimmt beginnt alles bereits mit den unzähligen Vorbereitungen aber all das hier zu erwähnen währe wohl ziemlich sicher zu viel des Guten. Am Sonntag den 05. September 2016 ging es also gegen 06:00 für mich in Dresden los. Von den Freunden hatte ich mich bereits verabschiedet. Erstaunlicherwe
Der Flug von Dresden nach Frankfurt war schnell um und verlief ohne Komplikationen. In Frankfurt angekommen war ich zugegebenermaße n ziemlich überfordert. Der Flughafen ist gefühlt so groß wie ganz Dresden und der Clou an der ganzen Sache war, dass auf meiner Bordkarte weder mein Terminal noch mein Gate zu finden war. Aber mit Durchfragen und einem charmanten Lächeln lässt sich alles finden, auch am Frankfurter Flughafen. Von Frankfurt aus ging es mit Singpore Airlines nach Singapur. Die Flugzeit betrug 13 Stunden und der Flug war, begonnen beim Boarding, ein Erlebnis für sich!
Ich habe noch nie in meinem Leben in einem Flugzeug mit acht Sitzen pro Reihe gesessen, geschweige denn bin ich je mit duftenden heißen Handtüchern begrüßt wurden. Man bekommt nicht nur rund um die Uhr das best trainierte Fakelächeln präsentiert, sondern neben Kissen, Decke, Zahnbürste und Socken gibt es sogar vegetarisches Essen für mich. Ich hätte 13 Stunden lang die neusten Kinofilme schauen können und die Musik auf meinem Handy war völlig überflüssig. Wer also mal Service der besonderen Art erleben möchte sollte mit Singapore Airlines fliegen (nein das ist kein Werbeblog).
Trotzdem. Nach 13 Stunden Klimaanlagenluf t und sitzen habe ich mich gefühlt wie eine Trockenpflaume und der Flughafen in Singapur kam mir vor wie der Himmel auf Erden. Alles so organisiert. Überall Teppich .Und ein glühend roter Feuerball der aus dem Nebel über Palmen auftaucht entschädigt für so einiges.
*Ankommen*
Ankommen ist leichter gesagt als getan. Nachdem ich mit meinem Rucksack der gefühlt nicht nur schwerer sondern auch größer ist als ich auf einem Moped 10cm an einem mir entgegenkommend en LKW vorbei, durch die dreckige Nachtluft Semarangs und später auch Pekalongans gerauscht bin, habe ich zwar so langsam realisiert in Indonesien zu sein, aber der Kulturschock wartete noch auf mich!
Klar hat man es tausend mal gehört "Du wirst sicherlich einen Kulturschock bekommen" aber was genau das wirklich heißt kann man nur selber heraus finden. Das habe ich. Definitiv! Wenn ich sage hier ist alles anders dann mag das übertrieben klingen aber genau so fühlt es sich am Anfang an. Weg von Pünktlichkeit, geregeltem und flüssigem Straßenverkehr. Schluss mit eben mal diabetikergerec ht und vegetarisch einkaufen. Auch Hygiene ist hier was anders als bei uns. Andere Toiletten, ein krass anderer Umgang mit Religion. Mangos wachsen hier wie Äpfel bei uns am Straßenrand wohingegen Äpfel echte Luxusfrüchte sind. Der größte Schock für mich bleibt jedoch der Umgang mit dem Müll. Ein Bewusstsein dafür ist praktisch nicht vorhanden. Er ist überall und wird weder wirklich getrennt noch recycelt sondern munter auf riesigen Bergen verbrannt.
Aber auch wenn es verrückt klingt "Man gewöhnt sich" wie ich immer so schön mit Alice meiner Mitfreiwilligen sage. Woran ich mich aber partout nicht gewöhnen kann ist das anders Aussehen. Weiße Haut zum einen und selbst mit meinen dunkelbraunen Haare falle ich in einer relativ "kleinen" Stadt wie Pekalongan auf wie ein bunter Hund. Für mich persönlich ist "Hautfarbe" und Einschätzung dem Äußeren nach ein sehr heikles aber überraschend präsentes Thema hier. Um es kurz zu machen trage ich jetzt des Öfteren Hijab (muslimische Kopfbedeckung). Ganz einfach weil ich religiös sehr gut damit klar komme und mich so niemand nach Fotos, oder meinem Namen bei Facebook fragt, mich anstarrt oder mir hinterherruft. Es ist ein bisschen als würde man in Deutschland auf seinen Ausschnitt achten. Es ist teilweise okay und ich fasse auch gerne mal den Bauch einer Schwangeren an, wenn sie das glücklich macht, aber ich möchte auch ausgehen können und ganz normal wie jeder andere behandelt werden!
Neben den ganzen (Kulur)schocks gibt es auch eine Menge Dinge die mich sofort begeistert haben. Die unglaublich schöne und reiche Natur (wenn man sie zu Gesicht bekommt).
Die Freundlichkeit und Hilfsbereitscha ft der Menschen hier. Und vor allem eine Reihe an Gesten und Traditionen die Höflichkeit und Herzlichkeit ausstrahlen. Ich bin unglaublich gespannt auf die nächste Zeit und mein Umweltprojekt hier, von dem es im nächsten Blogpost auch einiges zu lesen geben wird.
C.