Donnerstag, 2. April 2015

Über das Beste Freundin sein

Wir wollen sie wirklich sein, die Beste Freundin. Wir strengen uns an immer das richtige zu sagen, für den anderen da zu sein, zu verstehen und manchmal sogar zu gefallen. Doch die Beste Freundin zu sein oder vielleicht auch der Beste Freund ist schwer, schwerer als man sich ab und zu eingestehen möchte.
Denn oft steht man irgendwo dazwischen. Zwischen den eigenen Gefühlen und den der Besten Freundin. Zwischen Geben und Nehmen. Zwischen Wollen und Dürfen. Keiner möchte akzeptieren, dass es eine Aufgabe ist oder gar eine Verpflichtung ist die Beste Freundin zu sein, doch es gibt Momente im Leben da fühlt es sich einfach so an.
Aber was soll man tun wenn der Mensch, der einem am meisten bedeutet, gerade Wegs ins offene Messer läuft?
Man kann noch "Pass auf" hinterher rufen, aber der Fehler wird gemacht werden und man kann meist nichts dagegen tun. Also sammelt man die Scherben ein, die vom gebrochenen Herzen der besten Freundin übrig sind, und zwar jedes Mal. Man trinkt Tee, schaut Filme und trocknet Tränen, während man still und leise bemerkt, dass dieser Mensch, dem man die letzten Wochen all seine Zeit zur Verfügung gestellt hat, sich entfernt. Sich wohl möglich sogar wieder verliebt und er selbst plötzlich keine Zeit mehr hat. Nicht mehr da ist, um zuzuhören.
Man hat das Gefühl, allein gelassen worden zu sein. Und hat Angst, dass niemand den eigenen Schmerz betäubt. Aber schlimmer als diese Angst, ist die Angst, die Beste Freundin für immer zu verlieren. Das ist egoistisch, ich weiß, aber man hat doch schon so viel erlebt, man hat sich doch lieb, braucht sich und kann nicht einfach dabei zusehen, wie die Beste Freundin glücklich in den Sonnenaufgang reitet. Dennoch tut man es. Man ist schließlich die Beste Freundin. Man stellt das eigene Glück zurück und wartet bis sie wieder kommt.
Denn das ist doch eigentlich das wunderbare, die Gewissheit, dass sie wiederkommen wird, weil man die Beste Freundin ist.


S.

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