Montag, 14. September 2015

Mehr...viel mehr

Rosane Spitzenschuhe...sie liegen immer noch auf meinem Schrank und wenn ich sie sehe, blitz immer noch das Bild der Ballerina in meinem Kopf auf. Ich bin immer noch dieses verträumte Mädchen, was nur Blumen und Sterne sieht, was eines Tages Tänzerin werden möchte. Irgendwo bin ich das immer noch.
Aber in zwischen ist da viel viel mehr.
Ich hatte immer Angst, dass ich niemand mehr bin, wenn ich nicht mehr die Tänzerin bin, hab mich lange auch so gefühlt. Unvollständig irgendwie.
Aber die Zeit ist mir durch die Finger geronnen wie kühles Wasser und so kann ich jetzt sagen, dass dem nicht mehr so ist. Dass ich vielleicht schon immer mehr gewesen bin. Es nicht sehen wollte. Es nicht sehen konnte.
Aber nun tut sich ein neues Problem auf, was vielleicht sogar noch schwieriger zu überwinden ist als das niemand sein. 
Es ist das alles sein wollen. 


Immer noch romantisch, verträumt und rosa. Aber auch tough, ein bisschen stabiler, weniger zerbrechlich. Ich hatte und habe zwei Lebensträume, die so verschieden sind, wie zwei Träume nur verschieden sein können und frage mich deshalb manchmal , wie das überhaupt sein kann. Es sind zwei komplett verschiedene Pole und es ist eine große Kunst das eine mit dem anderen verbinden zu können. Und wenn dann nun plötzlich, unerwartet noch etwas ganz anderes da ist. Was auch gut ist. Zeit beansprucht. Da kommt man zu dem Punkt, an dem man akzeptieren muss, dass man nicht überall perfekt sein kann, dass man nicht alles haben kann. Dass die Ansprüche ein klein wenig zu hoch sind. Alles muss immer perfekt sein. Man selbst will immer perfekt sein. Perfekte Frisur, perfektes Team, perfekte Bühne, perfekte Arabesque und perfekte Note, das Studium will es so. Aber wo bleibt da das Mensch sein? Wo bleibt einfach nur das leben?

Man ist vielleicht viel vielseitiger als man denkt und vielleicht muss man das Bild was man von einem hat auch einfach mal loslassen können, damit man sehen kann, wie viele wunderbare Dinge es noch auf der Welt gibt. Für die es sich einfach zu leben lohnt. Und nicht perfekt, sondern einfach so.

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