Montag, 9. November 2015

Vorhang auf...

Zwei Hände, die sich flüchtig berühren. Bedeutungsvoll. Bedeutungslos.
Ein Blick, der kurz einen anderen trifft. Vielsagend. Nichtssagend.
Ein Lachen, dass spontan die Lippen umspielt. Aufrichtig. Einstudiert.


Ich gehe den selben Weg, den ich schon hundert mal gegangen bin. Spiele das selbe Spiel, dass ich schon tausend Mal gespielt habe. Bereite mich vor. Konzentriere mich auf das, was gleich kommt. Schließe die Augen.
Der Vorhang öffnet sich. Das ist meine Bühne. Das ist mein Moment. Aber es ist anders, denn die Geschichte ist eine andere, als ich gewohnt bin. Eine Geschichte, die ich nicht gedacht habe spielen zu können. Aber es ist meine Bühne, also bin ich bereit. 


Ich sauge all das, was da gerade passiert, in mich auf. Halte es fest. Will mich erinnern können, wer ich bin, wer ich sein kann. Also drehe ich mich, laufe und lache. Seh` dir in die Augen und sehe wieder weg und wenn sich der Vorhang schließt, habe ich das Gefühl meine Augen sind immer noch geschlossen, sind nie wirklich offen gewesen. Also öffne ich sie jetzt. Sehe zurück und erinnere mich, wer ich bin, wer ich sein kann. Und weiß, hab es schon immer gewusst, dass es nicht du bist, dass es die Bühne ist, die mich so festgehalten hat.



Zwei Hände, die sich flüchtig berühren. Entschlossen. Selbstbewusst.
S.

Dienstag, 3. November 2015

Verschwinden für eine Nacht

"Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wieder kommen." -Oskar Wilde-

Wir treten ein, den Alltag haben wir längst hinter uns gelassen. Das einzige was noch wahrgenommen wird, ist das Lachen der anderen und die Luftballons an der gewaltigen Decke, denn wir sind geflüchtet, ins Jahr 1925.

Was uns schon immer verbunden hat ist der Wunsch in einer anderen Zeit geboren  worden zu sein. Ist sie  nicht manchmal langweilige diese aufgeklärte, rationale Welt? Wo sind die Bälle, die Handküsse, Liebesbriefe und wallenden Kleider? Die Geheimnisse... 

Aber was kann man da schon groß machen? Die Zeit zurück drehen wohl kaum. Also lesen wir Bücher längst vergangener Epochen, vergessen auch das Briefe schreiben nicht und stöbern gern durch alte Bilder, Gemälde, Erinnerungen.


Aber dann kommen diese Moment. Diese Momente die einem doch immer wieder unter die Nase reiben wie modernisiert, technisiert und 1000 mal besser unsere heutige Welt doch ist. E-books statt Papier in den Händen. Die Türen die zuknallen anstatt dass sie einem aufgehalten werden. Hosen und Hosen und noch mehr Hosen...

Okay ich gebe zu wir übertreiben ein wenig, aber auch dass muss mal sein. Und an manchen Tagen, da gelingt sie. Die Flucht in die Vergangenheit...

Also werden die Harre hochgesteckt, das schwarze Kleid und die Federboa aus dem Schrank gekramt und die Lippen rot geschminkt. Wir haben getanzt, gelacht, Kleider bewundert und sind am Ende todmüde in unsere Betten gefallen. Wieder eine Nacht durchgetanzt, im Glitzerrausch versunken, geatmet, gelebt. 

Und das Schönste : wir wurden mit einem Handkuss begrüßt ...

C.&S.