Montag, 5. September 2016

Eine Stadt voller Gegensätze | Bangkok #Thailand1

Hier fängt Thailand an und hier hört Thailand auf und so fragt mich Jeder, den ich auf meiner Reise treffe: "What do you think about Bangkok?"




*15:00 Bangkok
Ich steige die Treppen der Phayathai Bahnstation herab. Nicht aufgeregt und superglücklich, sondern eher todmüde und mit einem gefühlt 30 kg Rucksack auf dem Rücken. Meine Freundin und ich sind seit 40 Stunden unterwegs und nun werden wir von Bangkok mit glühend heißen Armen und tausenden dröhnenden Mopetmotoren empfangen. "I need a TukTuk" - koste es, was es wolle.

Benchamabopit Dusit Wanaram

*goldene Fußspuren
Noch am selben Nachmittag versuchen wir die Stadt, die uns mehr erschlägt als empfängt, zu Fuß und orientierungslos auf eigene Faust zu erkunden und wer hätte es gedacht, ein green curry und etliche TukTukFahrer später, sind wir gar nicht mehr so verloren, wie wir es befürchtet haben. Mit großen Augen staune ich über all die Tempel, die sich durch die Stadt ziehen wie ein roter Faden. Alle so verschieden und doch so gleich. Und gold, so viel gold. Dabei beeindruckt mich persönlich der "Benchamabopit Dusit Wanaram" (Marbel Tempel) am meisten. Die Anlage ist im Vergleich zum riesigen "Wat Pho"ziemlich beschaulich, aber dafür authentisch und so eröffnet sich uns die Möglichkeit durch den Garten zu schlendern und alles in Ruhe ohne Touristen zu fotografieren. 
Tausende Eindrücke später und dennoch am selben Abend wollen wir die "Koh San Road" kennen lernen. Unter Backpackern berühmt, berüchtigt und für mich, wie sich herausstellt zu Recht, sehr schwer vorstellbar. 


*der nächste Kulturschock
All die Rucksacktouristen, die sich durch die, von Leuchtreklame erhellte, Straße schieben und an kleinen Ständen auf der Straße sowohl asiatisches, als auch westliches Essen genießen. Was das Essen betrifft muss man einfach mutig sein und schon wird man sich Hals über Kopf in Curry und Padthai verlieben und damit auch bald kein Problem mehr mit Reis zum Frühstück haben. Zurück auf der "Koh San Road" tanzt man mitten auf der Straße zu bekannten und fremden Rhythmen und der Ein oder Andere trägt schon sein erstes Bucket in der Hand (zu diesem Thema kommt mit Sicherheit in einem anderen Post noch mehr). Es herrscht eine Ausgelassenheit, die man in Deutschland maximal von der Festivalwelt kennt und das mitten in der Woche. Überhaupt spielt der Wochentag, ebenso wie das Datum absolut keine Rolle.



*Bangkok mit Weitsicht
Angezogen von der verlockenden Möglichkeit die Metropole von oben sehen zu können, zieht es uns gleich zweimal auf Aussichtspunkte, die unterschiedlicher nicht sie könnten.
Begleitet von Mönchen und klangvoller Musik steigen wir die Stufen des "Wat Saket" (goldener Berg) hinauf und sind überwältigt vom Ausblick, der sich uns bietet. Zum ersten Mal sehen wir all die Wolkenkratzer in der Ferne und erkannten die Gegensätze, die die Stadt innehält. Auf der einen Seite Straßenkost und auseinander fallende Wohnungen, auf der anderen Seite Starbucks und Chanel. Bis zu diesem Punkt waren wir nur auf Schleichwegen unterwegs und konnten so unmöglich erkennen, was Bangkok tatsächlich bedeutet. Doch auch die "echte" Großstadt hat ihren Charme, sodass wir uns auf den Weg zu den Hochhäusern machen und im "Baiyoke Sky Hotel" mit einem gläsernen Fahrstuhl in die 85. Etage fahren. Am späten Abend werden wir hier von einer Welle aus all den Glitzerlichtern der Stadt überflutet. 

die ersten Skyscrapers

Die Skyline von Bangkok



*zur Ruhe kommen
Die Nächte sind kostbar und lang und so nutzen wir unseren letzten Tag, um mit Bus und Bahn (das ist zwar eine Herausforderung, aber so viel günstiger als mit Taxi und TukTuk), in den "Lumphini Park" zu fahren. Mit frischer Mango bewaffnet können wir hier am See liegen, das schöne Wetter genießen und ein bisschen Abstand von den zu aufdringlichen TukTukFahrern und dem Blitzlichtgewitter der Touristen gewinnen, bevor uns der Wind in den Norden Thailands trägt.



Lumphini Park





Hier fängt Thailand an und hier hört Thailand auf und so fragt mich Jeder, den ich auf meiner Reise treffe: "What do you think about Bangkok? - noone likes it "

Bangkok ist grell und verlassen. Bangkok ist Großstadt und religiöse Städte. Bangkok ist Tourismus und Armut. Bangkok hat sich noch nicht gefunden. Ich muss Bangkok nicht wieder sehen, aber ich bin froh dort gewesen zu sein.

S.





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