Es gibt da eine Schwelle. Sie trennt zwei Lebensteile von einander. Sie ist die Brücke zwischen dem Davor und dem Danach.
Ich hatte riesige Angst davor, diese Schwelle zu übertreten. Angst davor, dass Alles anders wäre oder dass sich nichts verändert.
Ich kann es nicht genau sagen.
Ich wollte einfach nicht achtzehn werden.
Aber es gibt nun mal einige Dinge im Leben, die sind unvermeidlich und das Älter werden gehört dazu. Deshalb kann man nur sagen "Augen zu und durch", denn Gestern war es dann soweit.
Die Kerzen wurden ausgepustet und die Schwelle überschritten.
Ich hatte Angst, dass mir noch Dinge fehlen, Dinge, die man tuen muss BEVOR man achtzehn ist. Ich hatte Angst meine Jugend nun abzuschließen, jetzt nur noch vernünftig sein zu dürfen. Dass mir Erinnerungen fehlen, Geschichten. Denn ich war nie der große Rebell, nicht dass ich immer das tue was man mir sagt und ich nicht meine eigene Meinung habe. Auf keinen Fall. Eher dass ich es nicht verstanden habe, die wenigen Regeln, die es gibt, brechen zu müssen. Ich habe es nicht verstanden, warum ich, die Menschen, die mich am meisten lieben, verletzten muss. Nur um ihnen zu zeigen, dass ich meinen eignen Kopf habe. Ich wollte auch nie, dass sie sich Sorgen machen müssen. Ich weiß schon mein Leben lang genau was ich will und wollte das auch immer erreichen. Warum also ständige jugendliche "Trinkgelage". Das habe ich nie verstanden. Und dennoch habe ich mich angefangen zu fragen, ob so etwas nicht dazu gehört. Ob ich nie richtig "Teenager" war. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass es das ist, was fehlt. Das Wild sein. Doch muss ich wie jemand sein der ich nicht bin? Nur weil man es eben so macht?
Nein eigentlich nicht...
Deshalb frage ich mich nun Selbst: "Warum die Sorgen?". Es ist schön achtzehn Jahre alt zu sein. Man ist freier und unabhängiger. Man ist erwachsen, aber mein Gott nicht alt. Man kann für sich selbst entscheiden und hat Verantwortung. Und das ist was schönes
Und das Wichtigste ist...Alles was ich noch nicht erlebt habe, was ich dachte ich hätte es verpasst, liegt noch vor mir oder ist einfach nicht wichtig für mich.
Es gibt Erfahrungen, die ich noch machen darf und das ist keine Belastung, sondern ein Privileg.
Denn es gibt da eine Schwelle.
Und wenn man sie übertritt stehen einem Alle Türen offen.
S.